Wie der Chardonnay gehört auch der Sauvignon blanc bislang eher zu den Weinexoten in Deutschland. In Frankreich hingegen spielt der Sauvignon blanc unter anderem in den berühmten Sauternes-Weinen eine tragende Rolle, aber auch in der Neuen Welt hat er eine große Bedeutung unter den Ertragsrebsorten. Und dabei hat der Sauvignon, der von manchen als kurzfristiger Modeboom abgetan wird, eine alte Tradition in Deutschland, denn unter dem Synonym Muskatsylvaner wurde die Rebe bereits um 1830 in Baden-Württemberg angebaut. Das oft an Hagebutte, Passionsfrucht, Stachelbeere oder Holunderblüten erinnernde Bukett wird durch eine lange Reife der Trauben am Stock sowie die in unseren Breitengraden vorherrschende Spannung zwischen Tag- und Nachttemperaturen gefördert. Anders als in Frankreich und Neuseeland, wo die Sauvignon blanc-Weine mehr durch vegetative Aromen (Paprika, grüne Bohnen) geprägt sind, zeichnet sich der deutsche Sauvignon blanc-Typ mehr durch filigrane Fruchtnoten aus.
Der 2004er Sauvignon blanc von SieneR, nach dem legendären 2003er Sauvignon quasi die zweite Ernte dieser Rebsorte, schaffte bei der Sauvignon-blanc-Tropy 2005 (Vinum/Alles über Wein, Februar 2006 ) den Sprung aufs Siegerpodest. Auf den ausgesprochen opulenten 2005er Sauvignon, der für viele unserer Freunde den 2004er noch überragte, folgte der 2006er Sauvignon, der aufgrund des bewusst induzierten biologischen Säureabbaus in komplett anderem outfit erschien. Mit dem 2007er Sauvignon blanc haben wir (unserer Auffassung) wieder einen Siegerkandidaten für den „Grand Prix Sauvignon blanc 2008“.
Bei der Wahl seiner Essensbegleiter ist der Sauvignon blanc recht unkompliziert. Richtig Klasse kann es allerdings werden, wenn das Essen Frische und Frühling ausstrahlt, aber auch Ziegenkäse oder Ricotta können eine gute Idee sein, ebenso wie diverse Fischgerichte.